Einweihung einer Gedenkplatte in Erinnerung an Walter Krämer

Samstag, 6. November 2021 um 11 Uhr am Kreisel in der Walter-Krämer-Straße neben dem Verbindungsweg zum Mittelkamp

Der Verein Spurensuche Harzregion und die Stadt Goslar laden ein zur Einweihung einer Gedenkplatte in Erinnerung an den Widerstandskämpfer Walter Krämer, dessen Ermordung im Außenlager Goslar des KZ Buchenwald sich am 6. November 2021 zum 80. Mal jährt.

Als Mitglied der KPD blieb der gelernte Schlosser nach dem Reichstagsbrand 1933 bis zu seinem Tod ein Gefangener des NS-Staats. Seit 1937 war Krämer Insasse des Konzentrationslagers Buchenwald. Hier eignete er sich im Selbststudium medizinische Kenntnisse und Fähigkeiten an und rettete im Häftlingskrankenbau zahlreichen Gefangenen das Leben. Im November 1941 wurde er in das Außenlager Goslar verlegt und bei Hahndorf am 6.11.1941 von einem Wachposten ermordet.

Krämer wurde im Jahr 2000 posthum durch den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ für die Rettung von Juden durch die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem geehrt.

In Erinnerung an Walter Krämer und den am gleichen Tag ermordeten Karl Peix sind im neuen Stadtteil Fliegerhorst inzwischen die Walter-Krämer-Straße und der Karl-Peix-Weg benannt worden.

An der Einweihung der Gedenkplatte werden seitens der Stadt Goslar Bürgermeisterin Renate Lucksch und Erster Stadtrat Burkhard Siebert teilnehmen sowie der Verein Spurensuche Harzregion und Schülerinnen und Schüler des Christian-von-Dohm-Gymnasiums. Die Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit ist erwünscht.

Spurensuche Harzregion e.V., Michael Ohse


Einweihung der Gedenkplatte Walter Krämer am 6. November 2021im ehemaligen Fliegerhorst

 

Liebe Anwesende,

ich bin Michael Ohse, im Namen des Vorstands des Vereins Spurensuche Harzregion freue ich mich, Sie und Euch heute begrüßen zu dürfen. Ich begrüße die Vertretung der Stadt Goslar, die Bürgermeisterin Renate Lucksch und den Ersten Stadtrat Burkhard Siebert, und Hendrik Ross und Uwe Epping für die Goslarsche Zeitung.

Besonders freue ich mich über die Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern des CvD-Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Frau Henze.

Zum Ablauf: Nach meiner kurzen Einleitung wird Bürgermeisterin Lucksch die offizielle Rede zur Einweihung der Gedenktafel zur Erinnerung an Walter Krämer halten. Ich gehe davon aus, dass wir vor halb zwölf den offiziellen Teil beenden können.

Wir haben uns für den heutigen Termin an diesem windigen, aberr sonnigen Herbsttag entschieden, weil die antifaschistischen Widerstandskämpfer Walter Krämer und Karl Peix am 6. November vor 80 Jahren als Gefangene im Außenlager Goslar des KZ Buchenwald ermordet worden sind. Beide sind vor der Machtübertragung und Machtergreifung durch die faschistische NSDAP Abgeordnete für die KPD im Provinzallandtag gewesen, der mit dem heutigen Niedersächsischen Landtag vergleichbar ist.

Zunächst wollten wir am 8. Mai 2020, dem 75. Jahrestag der Befreiung, diese Gedenktafel einweihen, aber die Corona-Pandemie kam uns dazwischen. Wahrscheinlich wäre auch die Infrastruktur an diesem Ort noch nicht so weit entwickelt gewesen.

Wir befinden uns hier in der Walter-Krämer-Straße am Verbindungsweg zum Mittelkamp.

Vor zweieinhalb Jahren ist die Walter-Krämer-Straße öffentlich freigeben worden mit einer kleinen Gedenkfeier für Walter Krämer mit Schülerinnen des CvD Gymnasiums, ihrer damaligen Lehrerin Dr. Silke Köstler-Holste und OB Dr. Oliver Junk. Inzwischen ist auch der Karl-Peix-Weg, der links hinter der Kindertagesstätte von dieser Straße abzweigt, öffentlich benannt worden.

Wir als Verein Spurensuche Harzregion halten diese beiden Straßenbenennungen zusammen mit der heutigen Einweihung der Gedenktafel für einen wichtigen, aber auch überfälligen Schritt in der Erinnerungskultur der Stadt Goslar und der gesamten Stadtgesellschaft. Denn es wurde bereits 1988, vor mehr als 33 Jahren, erstmals öffentlich im Rat der Stadt Goslar über die Erinnerung an die Ermordung von Walter Krämer und Karl-Peix durch den NS-Terrorstaat diskutiert.

Vielen Dank.