Der „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) wurde 2009 vom bekennenden, mehrfach verurteilten Neonazi Dieter Riefling ins Leben gerufen. Der 48jährige Niedersachse versteht sich als „freier Aktivist“, der ohne eine feste Bindung an eine Vereinigung oder Partei im rechten Spektrum agiert. In einem Interview mit dem rechtsextremen Radiosender FSN begründete er seine Überparteilichkeit am 22. Mai 2017 mit folgenden Worten: „Wie heißt es immer so schön: Meine Partei ist seit 1945 verboten“.
Beim „Tag der deutschen Zukunft“ handelt es sich um eine in rechtsextremen Kreisen etablierte, neonazistische Kampagne, die jeweils über ein Jahr läuft und an dessen Endpunkt ein abschließender Aufmarsch steht. Im Kampagnenjahr sind vor allem die regionalen Kräfte gefordert, nicht nur Vorbereitungen für den „krönenden“ Abschluss zu treffen, sondern unter anderem durch Informationsveranstaltungen, Kundgebungen und Konzerte die Strukturen in der Region auf- und auszubauen. Insofern werden nur solche Orte für ein Kampagnenjahr ausgewählt, die über arbeitsfähige rechtsextreme Strukturen verfügen und die in der Lage sind, ein Kampagnenjahr zu stemmen.
Für den 2. Juni 2018 hat das „Kollektiv Nordharz“ angekündigt, einen Aufmarsch zum sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ in Goslar durchzuführen. Dafür mobilisiert die Nazi- Szene bundesweit genauso wie im europäischen Umfeld. Wie diese Aufmärsche der letzten Jahren gezeigt haben, können im Juni bis zu 1000 Nazis nach Goslar kommen.
Durch rassistische Stimmungsmache wird versucht, gezielt Zukunftsängste zu schüren und eine Drohkulisse gegen Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete aufzubauen. Wir wollen in einer vielfältigen, weltoffenen und solidarischen Stadt leben. Wir wollen in einer Stadt leben, in der sich alle Menschen angstfrei vor rassistischen Übergriffen und Diskriminierung bewegen können. Deshalb müssen wir diesen Nazi-Aufmarsch verhindern. Gemeinsam stellen wir uns Rassismus, Menschenfeindlichkeit und den Nazis in den Weg!.
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